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Umwelt im Mittelpunkt

SchmuckbildNatur SchmuckbildNatur Umwelt im Planungsraum

Wenn es um die Planung und Umsetzung von Großinvestitionsprojekten wie einen Schleusenneubau geht, spielt die Umweltverträglichkeit eine immer entscheidendere Rolle. Neben der Gewährleistung einer hohen Bauqualität zählt es daher zu den vorrangigen Zielen der WSV, die Eingriffe in die Natur so gering wie möglich zu halten.

Anders als in früheren Jahren, als eher eine rasche Planung und schnelle Realisierung von Projekten im Vordergrund stand, gewinnen ökologische Aspekte zunehmend an Bedeutung. Umweltrelevante Überlegungen werden bereits sehr frühzeitig, lange vor dem eigentlichen Planfeststellungsverfahren, durchgeführt. So können die Belange der Natur von Anfang an berücksichtigt werden, und es kann nach umweltschonenden Lösungen gesucht werden.

Das Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg hat die ökologische Bedeutung für seine Arbeit bereits frühzeitig erkannt und sich schon vor über 20 Jahren einen Experten an Bord geholt. Diplom-Biologe Gerd Karreis betreut die Neubauprojekte nicht nur in der Vorplanung, sondern auch während des gesamten Projektverlaufs. Zu seinen Aufgaben zählen die Betreuung der Bestandsaufnahme des ökologischen Systems im Planungsraum, die Darstellung, wie sich die Baumaßnahme darauf auswirken wird, und die Betreuung der Planung und Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen.

Beim geplanten Neubau der Schleuse Kriegenbrunn sieht Karreis derzeit keinen unmittelbaren ökologischen Handlungsbedarf. "Die direkte Umgebung ist geprägt durch land- und forstwirtschaftliche Nutzung. Natur- oder Wasserschutzgebiete sind nicht in der Nähe der Schleuse", so der Ökologie-Experte. Hinzu komme, dass die neue Schleuse in unmittelbarer Nähe zur alten Schleuse gebaut wird, so dass für den Neubau insgesamt nur eine kleine Fläche benötigt wird. Das mindere die notwendigen Eingriffe in die Natur.

Eine mögliche Herausforderung besteht für den WNA-Ökologen allerdings in der Bauzeit von voraussichtlich über zehn Jahren. "Bei einer so langen Bauzeit kann sich unerwartet eine geschützte Tierart einfinden. Darauf müsste das Baugeschehen dann möglicherweise Rücksicht nehmen", erläutert Karreis.

Generell gilt: Lassen sich Eingriffe in die Umwelt nicht vermeiden, setzt das sogenannte Screening - die Umweltverträglichkeitsprüfung - ein. Im Ergebnis wird festgelegt, welche ökologischen Ausgleichsmaßnahmen zur Vermeidung und zur Kompensation von nachteiligen Eingriffen durchzuführen sind.

"Bei den ökologischen Ausgleichsmaßnahmen wird natürlich versucht, sie möglichst im unmittelbaren Umfeld zum Eingriff durchzuführen", erläutert Karreis. "Erst wenn das nicht möglich ist, werden Kompensationsmaßnahmen in anderen Bereichen durchgeführt, die von ihren ökologischen Funktionen her den beanspruchten Eingriffsflächen entsprechen und den gesamten Naturraum entsprechend aufwerten."

Dass Kompensationsmaßnahmen sich sehr positiv auswirken können, dafür ist der Bau des Main-Donau-Kanals ein gutes Beispiel. Im ökologischen Ausgleich entstanden entlang des Ufers großflächige Feuchtbiotope, Flachwasserzonen, kleine Inseln und Laichplätze, die vielen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten.

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